Der Bunker

„Willst Du nicht einen Bunker kaufen?“ fragte mich abends bei einem Bier ein guter Bekannter. „Ja klar! Wollte ich eigentlich immer schon mal. Man weiß ja nie, wofür man einen gebrauchen kann!“ entgegnete ich in Bierlaune. Gute zwei Monate später wechselte beim Notar die Besitzerurkunde.

Seitdem bin ich Besitzer eines Bunkers. Genauer gesagt eines Hochbunkers. Recht unscheinbar, wie ein Legowürfel steht er mitten in einem Wohngebiet in der Innenstadt von Soest. Er ist ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Er sollte den Menschen Schutz vor feindlichen Bombenangriffen bieten. So musste er auch leider genutzt werden.

Drei Geschosse ist er hoch, hat auf drei Etagen jeweils einen Mittelgang von dem knapp 50 kleine und große Räume abgehen. An den Kopfseiten verbindet je ein Treppenhaus die einzelnen Etagen miteinander. Ein außen liegendes Treppenhaus führt auf ein Flachdach von dem man bei gutem Wetter über die ganze Stadt sehen kann.

Pessimisten warten auf noch schlechtere Zeiten. Aber mal Ernst was macht man nun mit einem Bunker? Erwin Göckeler-Leopold wäre nicht Erwin Göckeler-Leopold, wenn er nicht mindestens eine gute Idee für dieses Projekt hätte: Der Innenteil des Bunkers soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hier soll auf mehreren Etagen ein Museum für Medizin und gesundheitliche Aufklärung entstehen. Ein Thema, was Erwin Göckeler-Leopold besonders am Herzen liegt.

2018 wurde das Museum, welches inzwischen LiebesLeben-Museum heißt, eröffnet.